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45 Jahre Barbarossastadt
Im Zeichen des Rotbarts
Es sind viele Spuren geblieben. Spuren von Räumen, in denen der Kaiser einst schlief, in denen er den Ausblick auf Gelnhausen genoss und seine Morgentoilette verrichtete. Spuren von Räumen und Sälen, in denen er herrschte und Pläne für die Vergrößerung seines Reiches schmiedete. Die Sage, dass der Rotbart eines Tages wiederkommen, sein Reich retten und zu neuer Herrlichkeit führen wird, mag die Phantasie des modernen Menschen beim Rundgang durch die Reste der einst so prächtigen Kaiserpfalz in Gelnhausen zwar beflügeln, eine Wiederauferstehung des Stauferkaisers Friedrich I. scheint aber nach fast 900 Jahren relativ unwahrscheinlich. Trotzdem hat Barbarossa, wie der Kaiser wegen seines roten Bartes genannt wurde, auch seinen „Erben“ einiges hinterlassen, was ihn zumindest nicht in Vergessenheit geraten lässt. So ist Gelnhausen eine von fünf Städten in Deutschland, die offiziell den Beinamen „Barbarossastadt“ führen dürfen. Seit exakt 45 Jahren ist das nun der Fall. Dieses Jubiläum will die Stadt mit einem kleinen Festakt, einer Ausstellung, Werkstätten für Kinder, Führungen, „Art Nights“ und weiteren hochherrschaftlichen Veranstaltungen feiern.
- Sonderausstellung Rotbart neu vertuscht - Vernissage am Freitag, 24. Februar 2023, 18 Uhr, Museum
Rahmenprogramm auf einen Blick:

Den Auftakt bildet die Ausstellung „Rotbart neu vertuscht“. Die Faszination, die von Barbarossa ausgeht, inspirierte den Hasselrother Künstler und Kulturpreisträger des Main-Kinzig-Kreises Matthias Kraus dazu, erneut zu Feder, Tusche und Farbe zu greifen und den Kaiser und sein Leben in Szene zu setzen. Bereits vor 25 Jahren hat der Zeichner, Drucker und Eisenbieger Kraus für Volker Vogels Buch „Rotbarts Lust in Geilenhusen“ Illustrationen gefertigt. Bis zum 16. April zeigt das Museum der Stadt Gelnhausen zu den Öffnungszeiten (Dienstag bis Sonntag 10.30 Uhr bis 16.30 Uhr) fünfzehn neue Blätter und auch ältere Arbeiten, von denen einige sogar im Europaparlament Straßburg ausgestellt waren. Der Eintrittspreis berechtigt auch zum Besuch des Museums. Dort können Besucher:innen in der Dauerausstellung mehr über das mittelalterliche Gelnhausen und seine prägende Persönlichkeit, Kaiser Friedrich I. erfahren. Nähere Infos unter www.gelnhausen.de/museum
- Kaiserliche Kreativität für Kinder
Während der gesamten Ausstellungszeit können Kinder im Workshop-Raum des Museums jeden Sonntag von 14 Uhr bis 16.30 Uhr eine Krone basteln und diese künstlerisch mit Farbe und Glitzersteinen verzieren. Diese Aktion ist für alle Kinder kostenfrei.
Für Kitas der Stadt Gelnhausen, besteht die Möglichkeit die Ausstellung noch aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, denn anhand von Erzählfiguren wird die Ausstellung für die Allerkleinsten der Stadt erlebbar. Angeleitet durch eine Museumsführerin/einen Museumsführer erfahren die Kinder, warum Barbarossa an der Kinzig eine Stadt geründet hat. Mithilfe von Tüchern, Steinen und Holz bauen sie die Stadt Gelnhausen nach und lernen dabei spielerisch Barbarossa und seine Frau Beatrix kennen.
Ein Angebot der Stadtbücherei Gelnhausen zum Thema Barbarossa richtet sich an Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahre: Am Donnerstag, 23. März, und Donnerstag, 13. April 2023, jeweils um 16 Uhr, findet eine Buchvorstellung statt und es wird gebastelt. Dieses Angebot ist kostenfrei, um Anmeldung wird gebeten unter der E-Mail-Adresse buecherei@gelnhausen.de oder unter Telefon 06051-830250.
- Hoheitsvoller Auftrag: Kleine Künstler zeichnen Rotbart
Am Samstag, 4. März, um 14 Uhr, findet ein Zeichenkurs für Kinder mit Künstler Matthias Kraus statt. Er steht unter dem Titel „Wir zeichnen die Familie Rotbart“. Der Kinder-Zeichenkurs am Dienstag, 4. April 2023, um 14 Uhr, trägt den Titel „Wir zeichnen ein Abenteuer von Barbarossa“. Zum Abschluss soll aus den comichaften Zeichnungen der Kinder ein „Dreambook“ (modernes Notizbuch) entstehen. Die Zeichenworkshops sind für Mädchen und Jungen ab etwa acht Jahre geeignet und finden inmitten der Sonderausstellung des städtischen Museums in der ehemaligen Augustaschule, Stadtschreiberei 3, statt. Die Kosten betragen acht Euro pro Kind. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Um Anmeldung per E-Mail an tourist-information@gelnhausen.de oder Telefon 06051-830-300 wird gebeten.
- Kaiserliche Kreativität für Erwachsene
Zwei künstlerische Nächte warten auf alle Kreativen: Mit Künstler Matthias Kraus können Interessierte Schritt für Schritt ein eigenes Kunstwerk erstellen oder sich bei der Fertigstellung eigener Bilder inspirieren lassen. Das Leitthema der ersten ArtNight am Donnerstag, 16. März 2023, lautet „Figürliches Zeichnen mit Tusche - schwarz-weiß und in Farbe“. Bei der zweiten ArtNight am Donnerstag, 30. März 2023, heißt es dann „Szenisches Zeichnen mit Tusche – schwarz-weiß und in Farbe“. Die kreativen Abende beginnen jeweils um 19 Uhr in der Galerie des Museums der Stadt Gelnhausen, ehemalige Augustaschule, Stadtschreiberei 3. Zur Einstimmung wird ein Barbarossa-Cocktail gereicht. Die Kosten betragen pro Person pro ArtNight 15 Euro. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung ist erforderlich per E-Mail an tourist-information@gelnhausen.de oder unter Telefon 06051 830-300.
- Imperiales Idol: Führung auf den Spuren des Kaisers
Am Samstag, 15. April 2023, findet um 19 Uhr für alle, die auf den Spuren Barbarossas wandeln möchten, eine Themenführung unter dem Titel „Als Kaiser Rotbart lobesam“ statt. Zum Abschluss der Führung besuchen die Teilnehmer:innen noch die Ausstellung „Barbarossa neu vertuscht“ von Matthias Kraus im Galerie-Raum des Museums. Treffpunkt ist um 19 Uhr vor der Kaiserpfalz. Nähere Informationen gibt es per E-Mail unter tourist-information@gelnhausen.de oder Telefon 06051 830-300. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Kosten pro Person 5 Euro für Erwachsene, 2,50 Euro für Kinder bis 16 Jahre.
- 45. Jahrestag der Verleihung des kaiserlichen Beinamens
Der damalige hessische Innenminister Ekkehard Gries (FDP) übermittelte der Stadt Gelnhausen mit Schreiben vom 26. April 1978, dass Gelnhausen rückwirkend zum 1. April 1978 die Bezeichnung Barbarossastadt verliehen wird. Am 2. Mai wurde das Schreiben im Regierungspräsidium Darmstadt abgestempelt und dann weitergeleitet an den Landrat des Main-Kinzig-Kreises – damals Hans Rüger (CDU) - wo es am 12. Mai 1978 seinen Eingangsstempel erhielt.
Anlässlich der Verleihung des Beinamens durch den hessischen Innenminister vor 45 Jahren findet am Mittwoch, 26. April 2023, um 19 Uhr, in der Kulturherberge, Schützengraben 5, ein kleiner Festakt statt. Im Anschluss an die Ansprache von Bürgermeister Daniel Chr. Glöckner hält Sabine Johann, langjährige Gästeführerin und Lehrerin am Grimmelshausen-Gymnasium Gelnhausen, einen Vortrag über das Leben und Wirken, über den Machtpolitiker und die Sagengestalt Kaiser Barbarossa.
„Friedrich I. von Hohenstaufen, besser bekannt unter seinem Beinamen Barbarossa, darf wohl durchaus als ein ‚Superstar‘ des 12. Jahrhunderts bezeichnet werden. Gründe dafür gibt es genug: Seine Durchsetzungskraft gegenüber rivalisierenden Reichsfürsten, rebellischen italienischen Städten und konfliktbereiten Päpsten führte die staufische Machtentfaltung zu ihrem Höhepunkt. Zugleich begegnet uns in ihm ein gläubiger Christ, streitbarer Ritter und Förderer der höfischen Ritterkultur. Als mittelalterlicher Kaiser hat Friedrich heute an Bekanntheit eingebüßt. Viel eher erinnert man sich an ihn als die bärtige Märchenfigur im Kyffhäuser, die im 19. Jahrhundert die Phantasie der deutschen Dichter und Schriftsteller beflügelte und zum Sinnbild nationaler Sehnsucht wurde“, fasst Sabine Johann den Inhalt ihres Vortrages zusammen. Des Kaisers mutmaßlichen 900. Geburtstag im Dezember 2022 und das Titel-Jubiläum „Barbarossastadt“ nennt Sabine Johann einen guten Anlass, sich dem großen Staufenkaiser einmal neu anzunähern.
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