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Heimatpflege
Auszeichnung für Kurt Hanselmann
Die 29 Städte und Gemeinden und ihre vielen Ortsteile im Main-Kinzig-Kreis sind „eine unerschöpfliche Quelle von Geschichten, historischen Begebenheiten und interessanten Persönlichkeiten“, sagte Landrat Thorsten Stolz anlässlich der 36. Verleihung der Medaillen für Heimatpflege und Geschichtsforschung. Daher sei es ein großes Glück, dass sich zahlreiche Männer und Frauen ehrenamtlich damit befassen, diese spannenden Zeitzeugnisse sichtbar zu machen.
Insgesamt 21 Vorschläge hat das Zentrum für Regionalgeschichte in diesem Jahr von den Städten und Gemeinden sowie den Geschichtsvereinen erhalten. Eine beachtliche Zahl, die das weiterhin hohe Interesse an der Heimatgeschichte belegen. Ausgewählt wurden vom Kreisausschuss mit Hermann Tilp (Gründau), Kurt Hanselmann (Gelnhausen) und Georg Brodt (Nidderau) drei Personen mit sehr unterschiedlichen Schwerpunkten ihrer ehrenamtlichen Forschungsarbeit. Dies teilt die Pressestelle des Main-.Kinzig-Kreises mit.
So hat Hermann Tilp unermüdlich die Geschichte des Dorfes Herolz – heute ein Teil von Schlüchtern – aufgearbeitet und dokumentiert. Die besondere Begeisterung von Kurt Hanselmann gilt der Geschichte der adeligen Isenburger Grafen in seinem Heimatort Meerholz und Georg Brodt hat für Ostheim und Umgebung eine herausragende Dokumentation von Zeitzeugen in Wort und Bild erstellt. „Mit ihrem jahrzehntelangen, kontinuierlichen Engagement haben die zu Ehrenden besondere Leistungen für eine lebendige Erinnerungskultur im Main-Kinzig-Kreis erbracht“, betonte der Landrat. Damit können sie entsprechend der Anforderungen „herausragende Verdienste im Sinne der demokratischen und freiheitlichen Traditionen vorweisen“.
Anlässlich der Feierstunde begrüßte Thorsten Stolz neben den drei genannten Personen auch die Bürgermeister Christian Litzinger (Gelnhausen), Andreas Bär (Nidderau), Gerald Helfrich (Gründau) sowie den Altlandrat Karl Eyerkaufer. Für den musikalischen Rahmen sorgte Helmut Brück mit Gesang, Gitarre und Sackpfeife. Als weitere Ehrengäste waren zudem die Vorsitzende des Heimat- und Fördervereins Herolz e.V., Stephanie Loder-Ohrmann, sowie Günter Brandt als Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins Ostheim gekommen.
Kurt Hanselmann engagiert sich im Geschichtsverein Meerholz-Hailer e.V., wo er seit 2001 auch Vorsitzender ist. Kontinuierlich hält er Vorträge über die Heimatgeschichte der beiden Ortsteile, damit die Menschen fundierte Kenntnis über ihre gemeinsame Geschichte haben. Um die Berichte mit den authentischen Orten zu verknüpfen, bietet er zudem historische Führungen durch Meerholz und Hailer an. Zum Kulturgut gehört auch ein ortstypischer Dialekt, den es zu erhalten und beleben gilt. Auch hierfür ist Kurt Hanselmann ein „Kümmerer“, wie Landrat Thorsten Stolz feststellte. Er hält Heimatgeschichten und -erzählungen gerne in Meerholzer Mundart ab und belebt somit den Fortbestand des lokalen Dialektes. Eine Vielzahl von Publikationen wurden von ihm veröffentlicht. Allein für das Gelnhäuser Heimatjahrbuch sind es inzwischen 20 Artikel, häufig auch zu seinem bevorzugten Thema, den Isenburger Grafen. Zudem hat er mehrere Buchprojekte verwirklicht.
Darüber hinaus war Kurt Hanselmann federführend beteiligt bei der Renovierung und späteren Neueröffnung des Heimatmuseums Meerholz-Hailer, organisiert das Kelterfest in Meerholz und setzte sich ein für den Europäischen Kulturweg Meerholz-Hailer. Seinen Zugang zur Heimatgeschichte fand er bereits mit 17 Jahren, als seine Mutter ihn ins „Kaufmanns“ zur Sitzung des Geschichtsverein schickte. „Hier traf ich dann auf lauter alte Männer, die mich aber nach kurzer Ansprache direkt zum Schriftführer bestimmten“, erinnerte er sich.