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Rathaus & Politik
Amtseinführung von Christian Litzinger
Mit der Europahymne, die das Jugendorchester Meerholz-Hailer intonierte, begann der offizielle Teil der Amtseinführung, der im Rahmen einer öffentlichen Stadtverordnetenversammlung vollzogen wurde. Die ersten Stuhlreihen belegten dementsprechend auch die Vertreter der sieben im Gelnhäuser Parlament vertretenen Fraktionen und die zahlreichen Ehrengäste. Die weiteren Stuhlreihen füllten interessierte Gäste aus Bürgerschaft, Politik, Wirtschaft, Einzelhandel, von Banken und Behörden sowie Bürgermeister aus Nachbarkommunen, unter ihnen Albert Ungermann (Linsengericht), Matthias Pfeiffer (Hasselroth) und Andreas Weiher (Wächtersbach). Und natürlich etliche Abteilungsleitungen und Mitarbeitende aus der Stadtverwaltung, die ihren scheidenden und neuen Chef unterstützen wollten.
Stadtverordnetenvorsteher Dr. Peter Tauber entspann einen launigen roten Faden für den Abend, indem er zahlreiche Gäste und Würdenträger „aus den umliegenden Siedlungen begrüßte“. Eine Vorlage, die die nachfolgenden Redner gerne aufnahmen und so immer wieder die Lacher auf ihrer Seite hatten.
„Deine Aufgabe ist nicht leicht“, fasste Stadtverordnetenvorsteher Dr. Peter Tauber (CDU) zusammen, aber Christian Litzinger bringe das Rüstzeug mit, die neue Position auszufüllen. Dr. Tauber wandte sich auch an den scheidenden Bürgermeister Daniel Chr. Glöckner (FDP). „Du hast dieses Amt mit sehr viel Liebe und Herzblut für Gelnhausen ausgefüllt, und dafür sind wir Dir zu Dank verpflichtet.“ Emotionale Momente folgten bei der Amtseinführung mit Verlesung der Urkunde durch Daniel Chr. Glöckner, die Vereidigung von Christian Litzinger als Bürgermeister und die Übergabe der vom inzwischen verstorbenen Gelnhäuser Juwelier Ralf Conrad gefertigten Amtskette. Eine versöhnliche Geste war die herzliche Umarmung des „alten“ und neuen Rathauschefs. Für beide begann am 16. November ein neuer Lebensabschnitt.
Den Übergang zwischen dem offiziellen, formellen Teil und dem Festakt markierten Liedvorträge des Gesangvereins „Cäcilia“ Höchst, der die Gäste später auch beim Singen der Nationalhymne flankierte.
Mit dem 45-jährigen Höchster Christian Litzinger steht nach Thorsten Stolz (SPD) und Daniel Glöckner (FDP) wieder ein Christdemokrat an der Spitze der Verwaltung der Kreisstadt Gelnhausen. Und so war es nicht verwunderlich, dass sich viele Unionsvertreterinnen und –vertreter in Höchst einfanden – unter ihnen auch der ehemalige Vize-Landrat und frühere Erste Stadtrat Gelnhausens, Hubert Müller (CDU) und Landtagsabgeordneter Heiko Kasseckert (CDU).
In ihren Grußworten gaben die Redner – und eine einzige Rednerin – dem neuen Bürgermeister viele gute Wünsche und Ratschläge mit auf den Weg. Aber auch das große Potenzial der Stadt und der Menschen und Entscheidungsträger in Gelnhausen blieb nicht unerwähnt. Ein „Meisterjongleur“ werde Litzinger sein müssen, wolle er die Herausforderungen zwischen Wunsch und Wirklichkeit und in Zeiten knapper Kassen bewältigen. Gute Nerven und ein dickes Fell brauche er, müsse sich an eine höhere Schlagzahl an Terminen gewöhnen, dürfe die Familie nicht vernachlässigen und möglichst auch nicht die eigene Gesundheit, solle nicht an Problemen verzweifeln. „Aber als Schreiner bist Du ja gewohnt, dicke Bretter zu bohren“, zeigte sich Landrat Thorsten Stolz (SPD) sehr zuversichtlich, dass Litzinger alle Herausforderungen meistern werde. Und wenn dann doch einmal guter Rat vonnöten sei, brachte Gründaus Bürgermeister Gerald Helfrich, der stellvertretend für alle 29 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Main-Kinzig-Kreis sprach, die Bürgermeisterkreisversammlung ins Spiel. „Inoffiziell ist es eine Selbsthilfegruppe“, scherzte Helfrich. „Wir sind mit vielen Wassern gewaschen und freuen uns schon auf den ersten Termin mit Dir“, hieß er Litzinger in der „kommunalen Familie“ willkommen. Aber: „Ein Bürgermeister muss nicht für jedes Problem eine Lösung haben, aber Verständnis für die Bürgerinnen und Bürger“, gab Johannes Heger (CDU), geschäftsführender Direktor des Hessischen Städte- und Gemeindebunds (HSGB), dem neuen Bürgermeister mit auf den Weg. Schließlich sei eine Kommune Gradmesser und Labor für eine schier unerschöpfliche Fülle von Angelegenheiten. Heger sicherte die volle Unterstützung des HSGB zu. Christian Litzinger kann sich auch auf die Schützenhilfe der Landesregierung verlassen, das versprach der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Reul.
Die Fraktionsvorsitzenden Marc André Kiwitz (CDU), Rudi Michl (SPD), Jochen Zahn (BG), Jakob Mähler (Grüne), Uwe Leinhaas (Gelnhausen nachhaltiG) und Kolja Saß (FDP) stimmten keine Misstöne an, sie wünschten dem neuen Rathauschef durchweg alles Gute, bekundeten ihren Willen zur partnerschaftlichen, fairen und konstruktiven Zusammenarbeit zum Wohle Gelnhausens und erinnerten daran, dass mehr Transparenz erwünscht sei. Symbolträchtig das Geschenk von „Gelnhausen plus“: Fraktionsvorsitzende Pia Horst, die einzige Rednerin in der Runde, übergab das Spiel „Siedler von Catan“. Dabei müssten die Spieler klug mit begrenzten Ressourcen umgehen – und Siedlungen bauen.
Geistlichen Beistand, Unterstützung und gute Zusammenarbeit zum Wohle der Menschen in Gelnhausen sicherten der evangelische Pfarrer Rainer Schomburg und sein katholischer Kollege Markus Günther zu und überreichten Christian Litzinger Brot und Wein zum Amtsantritt.
Das Schlusswort hatte schließlich der neue Bürgermeister Christian Litzinger, der sich bei seiner Frau Christiane, seinen Kindern Clara und Johannes, seiner Familie und vielen Weggefährten aus der Politik und seinem persönlichen Umfeld für die Unterstützung bedankte. Das Wort „gemeinsam“ prägte seine Worte und er versprach ein Brückenbauer zu sein, einer, der verbinden, nicht trennen will. Aber dafür sei die Unterstützung der Bürgerschaft, der Stadtverordneten und der Ortsbeiräte nötig. Er wünschte sich rege Diskussionen, aber einen respektvollen Ton und betonte seine Dankbarkeit, mit einer „exzellenten und sehr engagierten Verwaltung“ zusammenarbeiten zu dürfen. „Ich wünsche mir einen Neustart für Gelnhausen“, sagte er, sprach vom unglaublichen Potenzial der Barbarossastadt, von Toleranz, Mut und Zuversicht. Und von Demut und Respekt vor seiner neuen und verantwortungsvollen Aufgabe: „Es ist mir eine Ehre.“