Das Rathaus spiegelt sich in einer Kugel und steht darin auf dem Kopf.

Stadtarchiv

Schutz vor Staub und Pilzsporen

Schimmelsporen und Stäube in Archiven sind eine altbekannte, aber stets aktuell bleibende Bedrohung – nicht nur für das Archivgut selbst, sondern auch für die Bearbeitenden und die Nutzer:innen. Persönliche Schutzausrüstung bei der Reinigung wie Schutzanzüge und FFP2- und FFP3-Masken gehörten deshalb schon vor der Corona-Pandemie zum Alltag von Archivar:innen.  „Die Gefahr durch Mikroorganismen und Schädlinge und deren Vorbeugung und Bekämpfung im Rahmen der Bestandserhaltung sind zwei Themengebiete, mit denen sich Archivar:nnen konfrontiert sehen und deren Relevanz kaum überschätzt werden kann“, so die Gelnhäuser Stadtarchivarin Anette Vinnen. Schimmel stelle für Mitarbeiter:innen und Nutzer:innen der Archive eine Gefahr dar, weil sie durch Hautkontakt oder das Einatmen von Schimmelsporen erhebliche gesundheitliche Schäden erleiden könnten.

Mit der Sicherheitswerkbank, die auch Reinraumwerkbank genannt wird, ist es nun im Gelnhäuser Stadtarchiv möglich, auch gesundheitsschädliche Sporen und Stäube vom Archivgut zu entfernen, ohne dass sie sich in der Raumluft verteilen und dadurch Mitarbeiter:innen gefährden und andere Archivbestände kontaminieren.

Der Transport der Sicherheitswerkbank von Darmstadt nach Gelnhausen stellte sich zunächst schwierig dar, konnte aber dank des Engagements von Stefan Horst, Vorsitzender des Geschichtsvereins Gelnhausen, von vier Darmstädter Studenten und dem Gelnhäuser Gastronomen Daniel Metzler schließlich reibungslos vonstattengehen.

Zusätzlich erhielt das Stadtarchiv zwei weitere Schenkungen: Ein städtischer Mitarbeiter spendete einen großen Arbeitstisch und vom Hessischen Wirtschaftsarchiv Wiesbaden gab es 50 hochwertige Archivkisten.

Diese Infrastruktur ermöglicht nun eine archivgerechte Reinigung und Lagerung der in Außenlagern des Stadtarchivs deponierten Archivalien. „Damit haben das Stadtarchiv Gelnhausen und der Gelnhäuser Geschichtsverein die Basis für ein nachhaltiges Handeln zum Schutz der an das Stadtarchiv abgegebenen Archivalien und Kleinobjekte geschaffen“, freut sich Anette Vinnen.

Auch Bürgermeister Daniel Christian Glöckner würdigt die gute Zusammenarbeit mit Stefan Horst und den Heimatforschern. „Der Geschichtsverein unterstützt uns tatkräftig im Bestreben, das kulturelle Erbe unserer Barbarossastadt für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Ganz im Sinne des Franziskaners Peter Amendt: Nur wer die Wurzeln kennt, weiß um die Kraft der Zweige.“